Dienstag, 25. August 2015

US-Präsidentschaftskandidaten werden vorgestellt: Ted Cruz


Bei den Präsidentschaftswahlen in den USA liegen die Vorwahlen in Iowa und in New Hampshire jetzt in nicht mehr all zu weiter Zukunft. Diese Vorwahlen haben oft einen großen Einfluss auf die Nominierung der Kandidaten der beiden großen Parteien. In ihnen zeigt sich welche Kandidaten eine reale Chance haben die Vorwahlen für ihre Partei zu gewinnen. 
Daher habe ich mich entschlossen euch im Laufe der nächsten Wochen die Kandidaten auf das Amt des mächtigsten Mannes (oder Fraues) der Welt einmal ganz ausführlich vorzustellen.

Beginnen wir mit Ted Cruz, einer Person, dessen Name Einigen in Europa bestimmt noch wegen seiner 21-Stunden-Marathon-Rede gegen die Gesundheitsreform Obamas, bekannt ist.
Der erzkonservative Senator aus Texas versucht der Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei zu werden. Dabei setzt der Tea-Party-Aktivist vor allem die Stimmen der amerikanischen Erzkonservativen und greift dabei nicht nur die Demokraten, sondern auch gemäßigte Republikaner, die er unter dem Namen „Washingtoner Kartell“ zusammenfasst an, an. 

Der Sohn eines Exil-Kubaners und einer US-Staatsbürgerin wurde 1970 in Alberta in Kanada geboren und besaß so von Geburt an sowohl die kanadische als auch die amerikanische Staatsbürgerschaft, erstere legte er jedoch 2013 mit dem Argument, dass er amerikanischer Senator nur amerikanisch sein möchte, ab. Nach der Trennung seiner Eltern zog er mit drei Jahren nach Houston, wo er christliche Schulen besuchte. Nach Abschluss der High-School studierte er erst Kunst und, dann Jura, wobei er beide male cum laude, bzw. magma cum laude, abschloss. 
Als Jurist schaffte er es, sich bis zum Generalstaatsanwalt von Texas hoch zu arbeiten, wobei er der erste Amerikaner mit hispanischen Wurzeln ist, der den Posten jemals besetzte. Seit 2012 vertritt er Texas im amerikanischen Senat.


Politisch vertritt er die Ansichten des erzkonservativen Flügel des Republikanischen Partei, der sogenannten Tea-Party-Bewegung. So äußerte er sich in verschiedenen Wahlkampfveranstaltungen, dass er die gesamte Bundesregierung für Korrupt halte und daher ihren Einfluss auf die Bürger der USA einschränken wolle. Für ihn stehen die Freiheitsrechte des einzelnen Amerikaners im Vordergrund. Daher bekämpft er auch verschiedene Reformen der Obama-Regierung, vor allem die Obamacare genannte Gesundheitsreform, die seiner Meinung nach diese Freiheit einschränken würden, und wirft gemäßigteren Teilen der Republikanischen Partei vor, dies nicht konsequent genug getan zu haben. 
Auch die religiösen Freiheiten der Amerikaner will er weiter ausbauen. Dazu äußerte er sich in einer Rede wie folgt: „that [also die religiöse Freiheit] means that every servicemen and every servicewomen can pray and worship God, with all his heart, mind and soul and their commanding officer has nothing to say about it“. Als man in jedoch fragte, ob er es gut heiße, dass in manchen US-Staaten, homo- und transsexuelle Angestellte, mit dem Verweis, dass es den religiösen Vorstellungen ihrer Arbeitgeber widersprechen würde, sie zu beschäftigen, gekündigt werden können, regierte er ausweichend. Offensichtlich ist er sich nicht sicher, ob die gesellschaftlichen Rechte der Arbeitnehmer oder die religiösen Freiheiten der Arbeitgeber in diesem Fall wichtiger sind. 
Des weiteren tritt er gegen die geplante Elternschaft ein.
Außenpolitisch will er eine harte Position gegen alle möglichen Aggressoren zeigen. Dabei verurteilte er vor den Atom-Deal mit dem Iran und zeigte erstaunliches Unverständnis über die politische Lage im Nahen Osten, als er behauptete der Iran würde die Geldmittel, die er durch das Ende der Sanktionen erhalten würde, nutzten um islamistische Terrorgruppen zu finanzieren, die dann für die USA gefährlich werden könnten, und erklärte der Iran sei der größte Geldgeber islamistischer Terroristen, obwohl es eine Tatsache ist, dass die gefährlichsten Terrororganisationen, al-Kaida und der IS, als sunnitische Organisationen, in krasser Opposition zum schiitischen Iran stehen und viel eher von Saudi-Arabien und den Golfstaaten mit Geldern, aus der Ölförderung, finanziert werden.

Wenn Cruz Präsident würde, müssten sich die Bürger der USA auf eine Welle von neoliberalen Reformen einstellen. Die, eh schon geringe, staatliche Unterstützung für Arbeitslose, Kranke und ethnische Minderheiten, würde wohl völlig eingestellt werden. Auch Errungenschaften im Bereich der Gleichstellung von sexuell anders orientierten Menschen, würden wohl mit Verweis auf die Glaubensfreiheit nicht weiterausgebaut, vielleicht sogar rückgängig gemacht. In der Außenpolitik würde die USA kompromissloser und weniger zu Verhandlungen bereit auftreten. 

Dafür dürften sich wohl die Großkonzerne, Waffenliebhaber und fundamentalistischen Christen freuen. Sie würde der Präsident mit neuen Freiheiten ausstatten.

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